Google bittet Gmail-Nutzer zur Kasse – Skandal?

Die großen Internetdienstanbieter, vor allem Google, Amazon, Facebook und Apple (GAFA), stehen häufig im kritischen Fokus der Öffentlichkeit. Der Nachrichtendienst Bloomberg übt nun erneute Kritik an Google, in diesem Fall dreht es sich im Kern vor allem um den sehr beliebten, kostenlosen E-Mail-Dienst Gmail. Gmail stand bereits des Öfteren in der Kritik. Auch andere große Anbieter von E-Mail-Diensten mussten harschen Gegenwind aushalten, wenn das Geschäftsmodell verändert wurde.

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Was genau ist passiert und warum sind einige Gmail-Nutzer und Medien so aufgebracht?

Google hat dem kostenlosen Gmail-Dienst eine Datenobergrenze von 15 GB verpasst. Wer mehr E-Mails in seinem Gmail-Konto speichern will, muss dafür nun zahlen. Wer an diese Obergrenze stößt, ohne in den kostenpflichtigen Tarif zu wechseln, kann unter Umständen schlicht keine E-Mails mehr empfangen.

Die Cloud ist keine Müllhalde

Auch Cloud-basierte Online-Dienste wie eben Gmail (oder auch Dropbox, Google Docs usw.) sind keine „Datenmüllhalde“. Durch den hohen Grad an Bequemlichkeit, den diese Dienste anbieten, ist es sehr verlockend einfach alles (E-Mails, Fotos usw.) dort abzulegen. Die meisten dieser Dienste sind sehr ausgereift, einfach zu bedienen, kostenfrei bis zumindest günstig und üblicherweise über die meisten Endgeräte zu erreichen (PC, Smartphone, Tablet usw.). Für den durchschnittlichen Anwender in Zeiten von mehreren Endgeräten und mobilem Internet sind viele dieser Dienste quasi unverzichtbar geworden.

Ein E-Mail-Server ist nicht für die dauerhafte Speicherung von E-Mails gedacht

Bei einem Cloud-Service mag das Argument „ein E-Mail-Server ist nicht für die Speicherung von E-Mails gedacht“ ein wenig merkwürdig klingen, im Kern ist dies aber immer noch gültig. Speicher ist niemals unendlich, auch wenn der immense Speicherplatz selbst in einem kostenfreien E-Mail-Dienst es suggerieren mag (versuchen Sie doch mal die 15 GB in Gmail nur mit E-Mails auszureizen, ist gar nicht so einfach).

Eine mögliche Lösung: Archivieren Sie Ihre E-Mails

Zumindest für den Privatanwender sollte gelten: möchten Sie die E-Mail aufbewahren? Dann archivieren Sie diese! Benötigen Sie die E-Mail definitiv nicht mehr? Dann löschen. Für Unternehmen gestaltet sich dies von Natur aus komplizierter bzw. restriktiver. In Deutschland spricht man beispielsweise von der „Pflicht zur E-Mail-Archivierung“, bedingt durch steuer- und handelsrechtliche Vorgaben.

Mal ganz davon abgesehen, dass die Kritik an den „GAFAs häufig auch durch die Marktmacht von Google & Co., sowie der gefühlten bis real existierenden Abhängigkeit der Nutzer besonders befeuert wird, ist es stets keine gute Idee sich bei einem einzigen Anbieter in eine Abhängigkeit zu begeben. Eine gute Möglichkeit die Kontrolle über seine E-Mails zu erlangen, ist es zum Beispiel diese zu archivieren (am besten außerhalb des E-Mail-Dienstes). Für Privatanwender bieten wir seit vielen Jahren das bewährte und kostenfreie MailStore Home an. Nehmen Sie es vielleicht auch mal als willkommenen Anlass Ihren E-Mail-Bestand aufzuräumen! Definitiv lässt sich durch den Einsatz von MailStore Home sicherstellen, dass Ihr Gmail-Konto nicht „überläuft“ und Sie nicht Gefahr laufen, die 15 GB-Grenze zu überschreiten. Haben Sie noch weitere E-Mail-Konten bei anderen Anbietern? Diese können Sie ebenfalls in MailStore Home archivieren. Links zu der ausführlichen Online-Dokumentation und zu unserer User-Community finden Sie hier.

Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Daten

Neben dem Fakt, dass keiner der hier genannten Cloud-Dienste eine Datensicherung im Sinne des klassischen Backup-Konzeptes darstellt, sollte sich jeder Nutzer trotz des hohen Grades an Bequemlichkeit in Erinnerung rufen, dass man selbst die Verantwortung dafür trägt, welche Daten man wo speichert. Üblicherweise wird kaum einer dieser Dienste bzw. der Diensteanbieter die Verantwortung für die Sicherheit der Daten übernehmen:

  • Versehentlich eine E-Mail gelöscht?
  • Datei korrupt?
  • Synchronisierungsfehler?

Alles Szenarien, in dem der Anwender die Verantwortung trägt. Dienste wie eben Gmail sorgen üblicherweise nur dafür, dass die Infrastruktur abgesichert ist. Will heißen, Google trägt die Verantwortung, dass z.B. die in Gmail gespeicherten E-Mails nicht durch Serverausfälle in einem Google-Rechenzentrum verloren gehen. Im Übrigen ist dies im geschäftlichen Umfeld nicht viel anders, siehe das „Shared Responsibility“-Modell, das Microsoft für Office 365 fährt.

Unser Rat beim nächsten Gmail-Skandal – kühlen Kopf bewahren und überlegen, was man selbst ändern kann. Das alte Sprichwort „nicht alles wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird“ gilt auch heute noch.



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